Ich bin ein Verkehrsprofi!

GBS Schule Alsterredder: Schulkinder üben Verkehrssicherheit

Von Maie Isengardt, GBS-Leiterin

Wir betreuen in der GBS Schule Alsterredder 4 Vorschulklassen am Nachmittag. Vor der Pandemie hatte die Polizei im Rahmen ihrer Arbeit in den Frühjahrsferien oft ein Projekt zur Verkehrserziehung angeboten. Dieses Projekt wurde leider gekürzt.

Wir fanden dieses Angebot vor der Einschulung aber immer sehr sinnvoll für die Kinder und wollten mit Bordmitteln einen Ersatz schaffen. Die Startidee war geboren!

Im Vorwege haben wir noch einmal unser Wissen über die visuellen, motorischen, emotionalen und kognitiven Entwicklungsstände aufgefrischt — und zwar speziell hinsichtlich der Teilnahme am Straßenverkehr von Kindern in diesem Alter. Wir waren erstaunt, dass Kinder den Straßenverkehr doch so ganz anders einschätzen als wir Erwachsenen. So z.B. können sie die Geschwindigkeit bzw. den Abstand eines herannahenden Autos noch nicht abschätzen und ihre eigene Entscheidungen daran ausrichten.

Dann ging die kreative Planung los. Wir sprudelten vor Ideen. Heraus kam ein Kurs für jeweils 12 Kinder von Montag bis Freitag. So konnten wir sowohl in der ersten als auch in der zweiten Woche einen Durchgang anbieten und vielen Kindern die Teilnahme ermöglichen. Die Eltern waren sehr einverstanden mit diesem zusätzlichen Angebot unseres Standortes!

Das Projekt begann mit dem Ferienbeginn: Wir trafen uns mit den Kindern und verglichen gemeinsam unsere Ideen mit ihren Vorstellungen und Ideen. Was wollt ihr lernen, was interessiert euch besonders, wenn es um den Verkehr in einer Großstadt geht? Da mussten wir nicht lange nachhaken — denn alles rund um das Thema ist spannend! Die Kinder waren begeistert und wollten am liebsten gleich mit dem Roller auf die Straße.

Langsam haben wir uns über Bilderbücher, Spiele, einen Geschicklichkeitsparcours auf dem Schulhof und Bewegungslandschaften an alle Fragen rund um die Verkehrssicherheit rangetastet. Mit Kreide markierten wir uns Vorfahrtsstraßen auf dem Boden, übten die rechts-vor-links-Regel und wie man Blickkontakt zum anderen Verkehrsteilnehmer aufnimmt. Und dass man im Zweifel lieber stehenbleibt, auch wenn man eigentlich Vorfahrt hat! Wir haben gemalt, wir haben gelesen, wir haben diskutiert. Es konnte gar nicht genug an Input geben und die Fragen, Unterhaltungen und Anregungen der Kinder waren uns stets eine tolle Inspiration.

Wir haben uns danach natürlich auch ins „wahre Leben“ begeben und sind durch den Stadtteil gegangen. Gemeinsam überlegten wir, wo Kinder am besten geschützt sind, oder, wenn einmal kein Bürgersteig vorhanden sein sollte, auf welcher Seite der Straße wir wohl am sichersten gehen können: Stichwort: „Sehen und gesehen werden!“ Wir studierten Verkehrsschilder, machten uns mit besonders kniffeligen Ecken vertraut, beobachteten andere Verkehrsteilnehmer mit ihren Aktionen, welche manchmal richtig, oft aber auch unsicher oder auch falsch sind. Wir haben Gefahren gesucht, erkannt und überlegt, wie wir sie im Alltag umgehen können. Eigentlich waren die Kinder jetzt schon Experten …

Die Tage vergingen wie im Flug und am Freitag war schon der große Abschluss unseres Projektes.

Zur Begeisterung der Kinder kam der Bürgernahe Beamte des ansässigen Polizeikommissariats zur Urkundenverleihung. Denn eine Urkunde muss natürlich sein — damit jeder im Kinderzimmer sieht, dass hier ein Verkehrsprofi wohnt!

Mit Stolz erzählten die Kinder dem ‚Bünabe‘, was sie alles gelernt und welche Erfahrungen sie besonders überrascht hatten und was sie für ihren Schulweg an Erkenntnissen mitnehmen können. Wir waren begeistert über so viel Sachkompetenz der Kinder und haben uns über den Erfolg des Projektes sehr gefreut.

Es wird also bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, dass in der GBS Schule Alsterredder Kinder zum Verkehrsprofi „ausgebildet“ werden.