Auf geht’s nach
Brasilien 

Wir besuchen alle zwei Jahre mit allen Schülerinnen und Schülern der Schule Alsterredder unser Partnerprojekt „O Semeador –Der Sämann“ in São Paulo/Brasilien. Dabei wird die Alsterperle zu unserem Flugzeug und der Flur davor zum Terminal. 

Als Pilotin Wöbeking begrüße ich die Kinder beim Einchecken und übernehme, wenn alle ihren Platz gefunden haben, das Cockpit. Es gibt noch einige Sicherheitshinweise und dann hebt der Flieger ab, Richtung Salvador in Brasilien. Der Flug dauert eigentlich 12 Stunden, aber die Alsterredder Airline fliegt schneller, ab durch die Wolken und schon sind wir wieder im Landeanflug. 

Die Schule Alsterredder fliegt nach Brasilien Dort angekommen, bei 37°C, geht es erstmal an den Strand, wo wir sehen können, wie Kokosnüsse geerntet werden, wie beruhigend das Meer rauscht, wie groß Meeresschildkröten werden können, wie Capoeira getanzt wird und wir hören, wie Sambamusik klingt. Dieses Land ist riesig, so dass wir wieder in den Flieger steigen, um an die Iguaçu- Wasserfälle zu kommen. Dort sehen wir wunderschöne Wasserfälle und viele Pflanzen und Tiere, wie z.B. Tukan, Papagei, Affen, Echsen und ein Krokodil. Dann geht es mit einem Zwischenstopp in Rio de Janeiro, weiter nach São Paulo, zu unserem Partnerprojekt O Semeador – Der Sämann. Ich zeige den Kindern zuerst das Projekt, so wie es dort jetzt aussieht. Wir sehen, wie und wo die Kinder spielen, wie sie singen und musizieren, wir treffen sie beim Mittagessen und sehen sie beim Mittagsschlaf. Wir können sehen, wie ein Gemüsebeet gepflegt wird und wir erfahren, dass die Schulkinder auch Hausaufgabenbetreuung bekommen. Alles sieht sehr einladend aus, alle sind fröhlich und zufrieden. Dann mache ich mit den Kindern eine Zeitreise ins Jahr 1994. In diesem Jahr war ich zum ersten Mal in Brasilien und wollte ein soziales Jahr dort absolvieren. Besondere Begegnungen mit besonderen Menschen und der gleichen Motivation, einen Ort für Kinder in Brasilien zu schaffen, an dem sie Liebe und Zuwendung bekommen, sie drei Mahlzeiten erhalten, wo sie in Frieden spielen können, wo es einen Ort zum Atmen und für Ruhe gibt … brachte uns zusammen. Am Anfang waren wir zu viert und hatten eine Idee! Aus dieser Idee ist nun ein Projekt geworden, in dem 150 Kinder im Alter von 2–12 Jahren mit ihren Familien und 120 Senioren einen Ort gefunden haben, in dem sie das Leben getroffen haben, für das es sich zu leben lohnt. „Hier will ich sein, hier möchte ich nicht weg“… so sagen es dort viele.

Unsere Sämannkinder leben in der nahegelegenen Favela. Einige Kinder würden sonst auch auf der Straße leben. So aber erhalten die Familien in vielerlei Hinsicht Unterstützung und schaffen es so, den Alltag besser zu meistern. Wenn ich bei unserer Flugreise anfange vom Sämann zu sprechen, spüre ich, wie unsere Kinder am Alsterredder berührt sind und wie sie fühlen können, dass so vieles möglich ist. Jeder kann für diese Welt Gutes schaffen und zusammen macht es richtig Spaß! Am Ende unserer Reise wollten die Kinder gerne noch etwas länger in Brasilien bleiben…Alle Kinder sind wieder wohlbehalten und mit vielen Eindrücken in Hamburg angekommen.

Mit herzlichen Grüßen,
Sandra Wöbeking