Die Kunstpioniere unterwegs in der Wunderkammer im Museum Altona
Wir, die Kunstpioniere der Klasse 2 b, durften Ende September, vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung, die „Wunderkammer“ als „Versuchskaninchen“ erleben und ausprobieren. Zuvor hatten wir uns schon überlegt, was es mit einer Wunderkammer auf sich hat und unsere ersten Ideen notiert.
Was denkt ihr verbirgt sich hinter einer Wunderkammer?
Eine Wunderkammer ist ein Schrank und wenn er sich öffnet, kommt ein Wunder heraus.
Ava
… dort gibt es Fallschirme, Monster,
Milo
Autos, Raketen, Gespenster, …
… wo schöne Sachen drin sind, …
Malien
In einer Wunderkammer
Frederik
sind Glücksbringer, …
… dort sind Sachen,
Helene
die Wunder bewirken, …
… da sind tolle Sachen drin, Gold, Diamanten, Edelsteine, Vögel, Süßigkeiten.
Helge
Waren wir auf der richtigen Spur?
Wir wurden von der Kinderphilosophin Kristina Calvert und der Museumspädagogin Heike Roegler empfangen und durften uns erstmal in dem ersten Raum frei bewegen und alles ausprobieren, angucken und anfassen. Ja, ihr habt richtig gelesen, anfassen, in einem Museum!!! Die Murmelbahn, der schiefe Raum und die Spiegel begeisterten uns sehr. Dann ging es schon weiter. Jedes Kind bekam einen Eimer und wir gingen in die obere Etage um dort eine „Fangreise“ zu starten, das heißt Dinge, die uns gefielen, einzusammeln und auszuprobieren. Schätze wie z.B. Schleichtiere, Quietsche Enten, Engelsflügel, Teufelshörner, Boxhandschuhe, Kuscheltiere, Stempel, Stifte, Verkleidungsmaterialien, Fernrohre, Maßbänder, Waagen, alte Telefone und Fotoapparate und vieles mehr begeisterte uns Sammler. Auf kleinen Regalen durften wir unsere Funde ausstellen und uns darüber austauschen.
Die Zeit verging im Flug und reichte bei weitem nicht aus. Wir kommen bestimmt wieder!
Doch nun arbeiten wir als Kunstpioniere erstmal dazu am Alsterredder und gucken, was wir für unsere Blitzausstellung mit Unterstützung der Künstlerin Kristine Thiemann erfinden.
Wir freuen uns und sind gespannt!
Die Kunstpioniere als Interviewpartnerinnen und – partner im Museum Altona
Sechs Kunstpioniere der Klasse 2b durften im Oktober noch einmal zum Altonaer Museum fahren und dort an einer Konferenz teilnehmen. Wir waren ziemlich aufgeregt.
Was kam da auf uns zu?
Vor Ort trafen wir die Kinderphilosophin Kristina Calvert, die uns zu einem Gespräch über ein kleines Nilpferd Namens Hedda und eine Holzschachtel unter dem großen Einhorn einlud. Es war ziemlich interessant, denn es ging um Freundschaft.
Anschließend durften wir wieder auf „Fangreise“ gehen um dann einen „Freundschaftsgarten“ zu bauen.
Zum Abschluss des Vormittags ergriffen wir die Chance und stellten Kristina ein paar Fragen, denn wir wollten wissen, wie sie zu der Idee gekommen ist, diese Ausstellung zu entwickeln.
Welchen Beruf hast du?
Ich bin Kinderphilosophin, Autorin, Dozentin und Konzeptentwicklerin für kulturelle Bildung.
Macht dein Job Spaß?
Ja, und ich kann euch nur den Rat geben, euch später einen Beruf zu suchen, auf den ihr wirklich Lust habt.
Woher kam die Idee, eine Wunderkammer zu machen?
Davon habe ich geträumt seit ich sieben bin. Schon als Kind habe ich mit meinem Bruder Wunderkammern im Kleinen gebaut, z.B. wenn ich im Garten, im Spielzimmer oder im Keller gespielt habe.
Wie kommst du auf die Idee solche Aufgaben Kindern zu ermöglichen?
Ich versuche Kindern genau zuzuhören und zu schauen, was sie gern spielen, wo sie sich wohlfühlen und stolz auf sich sind.
Warum gelten hier ganz andere Regeln?
Das Team des Altonaer Museums und der Gabriele Fink Stiftung, das die Wunderkammer gemeinsam entwickelt haben, zu dem Ich gehöre, hat sich viele andere Museen angeschaut und festgestellt, dass Regeln für ein Museum auch anders sein können, und immer ermöglichen sollen, dass Kinder, Spaß haben, sich wohlfühlen und selber etwas erschaffen können.
Was fehlt hier in deiner Ausstellung?
Ganz viel, wir wissen noch nicht was. Manchmal finden wir per Zufall etwas. Zum Beispiel Kissen, um auf dem Boden sitzen zu können, oder noch mehr Holz, um eigene Ideen bauen zu können.
Was bedeutet der rote Fisch Vogel?
Das ist der Finkfisch, unser Erkennungszeichen der Wunderkammer, ein Wesen aus Fink und Fisch. Der Fink steht zum einen für die Gabriele Fink Stiftung und zum anderen wurde er in der Wunderkammer zu einem Finkfisch, denn hier geht es ja um besondere, verwunderliche Ideen und Sachen.
Was ist dein größter Wunsch für die Wunderkammer?
Kinder, Familien, Großeltern sollen wieder spielen. Dann wird aus Hedda, dem Nilpferd, ein Freund und aus einem Lineal plötzlich eine Rutsche. Diese Veränderungen sind großartig.
Danke für deine Antworten!
Müde aber glücklich begaben wir uns auf die Rückreise nach Sasel. Falls ihr nun neugierig geworden seid, probiert unbedingt die Wunderkammer aus!