Miteinander

Miteinander

Von Anfang an legen wir Wert auf transparente Kommunikation, und die beginnt bereits vor Eintritt in die Schule.

Der allererste Elternabend

Vor den Sommerferien erfahren die Eltern der zukünftigen Erstklässler, in welche Klasse ihr Kind gehen wird und meistens lernen sie schon die neue Klassenlehrerin kennen. Bei dieser Begegnung steht die Frage im Vordergrund, was Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen tun können, damit Schule gut gelingt.

Soziales Lernen — die Wir-stunde

Um das soziale Miteinander in der Klasse zu fördern gibt es im 1. Schulhalbjahr der 1. Klasse die „Wir-Stunde“. In einer Halbgruppe führen die Kinder Übungen zur Förderung sozialer Kompetenzen wie Selbstbewusstsein, Selbstwahrnehmung, Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit durch. Spielerisch und mit viel Bewegung lernen die Kinder sich selbst und die Gruppe besser kennen, nehmen sich in ihrer Unterschiedlichkeit wahr und lernen, sich in ihrer Vielfältigkeit zu akzeptieren. Grundlage der „Wir-Stunde“ bildet die afrikanische Philosophie „UBUNTU“: Ich bin, weil wir sind. Wir sind, weil ich bin. Im zweiten Halbjahr der 2. Klasse werden die WIR-Stunden nochmals aufgegriffen und inhaltlich vertieft.

Lernentwicklungs­gespräche (LEG)

Es gibt in jeder Klassenstufe jeweils zwei reguläre Elternabende, einen pro Halbjahr. Zusätzlich bieten wir eine Veranstaltung für die Eltern der künftigen Erstklässler an. Sie findet noch vor der Einschulung statt [siehe Der allererste Elternabend]. Pro Schuljahr werden in jedem Jahrgang zwei Lernentwicklungs-Gespräche geführt (LEG). In der Regel sind die Schüler*innen, die Eltern (oder ein Elternteil) und die Lehrer*in beteiligt. Während des Gesprächs sprechen wir mit dem Kind und nicht über das Kind.

Die Streitschlichter

In jeder Gemeinschaft gibt es manchmal Streit. An der Schule Alsterredder lernen die Schüler*innen schon früh, wie man einen Streit schlichtet. Zwei dafür ausgebildete Lehrerinnen führen jeweils vier Schülerinnen und Schüler aus den 3. Klassen in die Mög­­lichkeiten der friedlichen Konfliktlösung ein. Ihnen wird ein theoretischer Hintergrund vermittelt und in Rollenspielen üben die angehenden Streitschlichterinnen und Streitschlichter immer wieder Realsi­­tuationen ein.

Zunächst besprechen die Lehrkräfte mit den Kindern, was eigentlich ein Konflikt ist, wie und warum unterschiedliche Konfliktparteien ihn unterschiedlich beschreiben und bewerten. Dann erklären sie das Streitschlichten und gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten sie den Unterschied zwischen den Aufgaben eines Streitschlichters und denen eines Richters heraus. Anschließend üben die zukünftigen Streitschlichter den Ablauf einer Streitschlichtung: Wie begrüße ich die Streitparteien und schaffe Vertrauen? Wie erkunde ich beide Sichtweisen? Was bedeutet gutes Zuhören? Wie stelle ich sicher, dass ich beiden Streitparteien aufmerksam zugehört und sie gut verstanden habe? Die Streitschlichter müssen darauf achten, dass Regeln eingehalten werden. Sie müssen die Reihenfolge der Sprecher im Blick haben, Nachfragen zulassen und auf sprachliche Fairness achten. Am Ende der Ausbildung steht für alle Schülerinnen und Schüler eine mündliche Prüfung an. Wer sie erfolgreich absolviert, ist ausgebildeter Streitschlichter und kann seinen Dienst in allen Klassenstufen antreten.

DEMOKRATIE

Wir wissen, dass auch Kinder demokratische Grundprinzipien, wie z.B. gegenseitigen Respekt, Toleranz, Solidarität und Übernahme von Verantwortung nur erlernen, wenn sie diese selbst erleben. Darum binden wir die Kinder in die demokratischen Mitwirkungsprozesse in der Schule von Anfang an ein. So entwickeln sie ein Grundverständnis dafür, dass Kinder Rechte haben und sich für diese Rechte einsetzen dürfen und sollen.

Klassenrat

Bei uns gibt es Klassenräte von der Vorschule an bis zur 4. und letzten Grundschulklasse. Der Klassenrat findet in jeder Klasse mit allen Kindern einmal wöchentlich statt. Die Kinder lernen, Probleme zu benennen, Konflikte zu klären, tauschen sich über ihr Lebensgefühl aus und lernen, wie rücksichts- und respektvolles Miteinander innerhalb der Klasse und darüber hinaus möglich ist. Die Kinder diskutieren, beraten und entscheiden gemeinsam in Begleitung der Lehrerin. Der Klassenrat fördert also das demokratische Miteinander und die Partizipation in der Institution Schule. Er ist das demokratische Forum einer Klasse.

Schülerrat

Ergebnisse, Anmerkungen, Wünsche, Ideen, die für alle Schüler in­te­ressant und wichtig sind, bringen die einzelnen Klassensprecher, die von ihren Mitschülern gewählt wurden, in den alle vier bis sechs Wochen stattfindenden Schülerrat ein. Zu diesen Treffen kommen 40 Klassensprecher und tauschen sich mit anderen Schülerinnen und Schülern und einer begleitenden Lehrerin über die jeweiligen Belange aus. Sie bringen Kritik sowie Zufriedenheit zur Sprache.

Botschaftertreffen

Um noch besser in die Entscheidungsprozesse der Schule eingebunden zu werden, hat der Schülerrat entschieden, eine weitere Arbeitsgruppe damit zu beauftragen, in einer Zukunftswerkstatt das bestehende Leitbild der Schule auszuwerten. Dabei zeigte sich, dass die Kommunikation mit den Kindern weiter ausgebaut werden muss. Nun werden etwa jedes halbe Jahr aus jeder Klasse zwei gewählte Vertreter zu einem Botschaftertreffen entsandt, bei dem es um die Vertiefung der Grundgedanken im Leitbild, sowie um die Umsetzung der Ideen geht. Die Botschafter haben zum Beispiel eine Spielesammlung, die allen Klassen zur Verfügung steht, angeregt und einen Gemeinschaftstreffpunkt für die Pausen ins Leben gerufen.

Patenschaften

Um das Miteinander der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und um die Vorschulkinder gleich in die Schulgemeinschaft einzubeziehen, bilden die Klassen untereinander Patenschaften: Die Vorschulklassen bekommen jeweils eine 3. Klasse als Paten. Die Erstklässler bekommen jeweils eine 4. Klasse als Paten. Die Patenklassen ha­ben neben gemeinsamen Aktivitäten die Aufgabe, sich gegenseitig zu unterstützen und in den Pausen gemeinsam zu spielen.

Lehrer*Innen im Team

Dank regelmäßiger und intensiver Team-Fortbildungen haben die Kolleg*innen der Schule Alsterredder eine feste und zuverlässige Teamstruktur gefunden. Zusammenarbeit, Absprachen und gegenseitige Unterstützung bieten eine stabile und geschätzte Arbeitsgrundlage. Die Klassen- und Fachlehrer*innen eines Jahrgangs treffen sich regelmäßig im Jahrgangsteam, um Klassenübergreifendes und Organisatorisches auszutauschen und neue Perspektiven zu erarbeiten. Elternabende, Klassenreisen, Ausflüge und Unterrichtsprojekte werden gemeinsam geplant und vorbereitet. Außerdem arbeiten die Fachlehrer*innen der Jahrgänge eng in sogenannten Fachteams zusammen. Unterrichtsvorbereitungen und Jahresplanungen werden gemeinsam ausgearbeitet und die jeweils notwendigen Vorarbeiten werden auf viele Schultern verteilt.

Unterrichtsreflexion

An der Schule Alsterredder laden die Kolleg*innen sich gegenseitig in ihre Unterrichtsstunden ein und führen anschließend miteinander Gespräche über den Unterricht und das eigene Lehrverhalten. Das Ziel dieser kollegialen Unterrichtsreflexion (KUR) ist, sich gegensei­tig zu unterstützen statt zu bewerten. Insofern unterscheiden sich Hospitationen innerhalb von KUR deutlich von den in der Lehreraus­bildung üblichen. Denn das Motto von KUR lautet grundsätzlich „Stärken stärken“!

KUR folgt diesen Prinzipien:

Eine Kollegin (als Gastgeberin) bittet andere zur Hospitation in ihren Unterricht. Sie benennt ihr Anliegen und beantwortet Nachfragen. Die Unterrichtsbeobachtung konzentriert sich dann ausschließlich auf dieses klar umrissene Anliegen und geht Fragen nach wie: „Was sehe ich?“, „Was fühle ich?“, „Was höre ich?“. Gut gemeinte Ratschläge und schnelle Interpretationen von Lehrer- und Schülerverhalten gehören nicht zu KUR. Die Hospitanten richten ihren Blick darauf, was klappt, was toll aussieht oder besonders gut gelingt. Die Gastgeberin bekommt in dieser Reflexionsgruppe entsprechend ihrem Anliegen eine ausführliche Rückmeldung.


Die Teilnahme an KUR ist grundsätzlich freiwillig.

KUR hilft den teilnehmenden Kolleg*innen, ihre eigenen pädagogischen Ressourcen zu entdecken und nutzbar zu machen. Das teilt sich auch dem Gesamtkollegium mit und es wird immer selbstverständlicher, die eigene Klassenraumtür zu öffnen und sich über den eigenen Unterricht auszutauschen. Die Unterrichtsmethoden werden transparent und die Kolleginnen profitieren davon, weil sie so die Erfahrungen und Rituale der anderen kennenlernen und gegebenenfalls auch nutzen können.

Schulhunde

Unsere Schulhund-Teams haben sich im Rahmen einer speziellen Ausbildung auf den pädagogischen Einsatz vorbereitet. Die Schulhunde agieren überwiegend in „ihrer“ Schulhundklasse, in der sie für eine gute Lernatmosphäre und ein entspanntes Miteinander sorgen. Darüber hinaus lernen die Kinder durch ihren tierischen Klassen­kameraden sowohl den Umgang mit den Hunden als auch Verantwortung zu tragen und Rücksicht zu nehmen. Alle Klassen der Schule bekommen einmal jährlich Besuch vom Schulhund und lernen dabei Interessantes und Nützliches über diese Haustier. Darüber hinaus werden die Schulhunde als „Schatzfinder“ und „Lesehund“ in der Förderung eingesetzt.